Theologie, Kirchgemeinden

Verfassung – die Landeskirche im «Corona-Jahr 2020»

«Verfassung» – mit diesem Wort lassen sich zwei völlig verschiedenartige Gegebenheiten umschreiben, die den Kirchenrat im Berichtsjahr beschäftigt haben: Da ist auf der einen Seite die Befindlichkeit der Menschen in unserer Kirche, deren Leben sich infolge der Pandemie so stark verändert hat wie wohl noch nie in den vergangenen Jahrzehnten.

Und da ist auf der anderen Seite die Arbeit am grundlegenden Rechtstext, der unsere Landeskirche für die Herausforderungen der Zukunft fit machen soll.

 

Unsere Verfassung in Zeiten von Corona

Aufgrund der weitgehenden Stilllegung des öffentlichen Lebens durch bundesrätlich verordnete Lockdowns hat sich die Arbeit des Kirchenrats und der landeskirchlichen Verwaltung in erster Priorität auf das Bereitstellen von Handreichungen und Unterlagen für die Behörden und Mitarbeitenden in den Kirchgemeinden konzentriert: Die Hilfestellung bei der Umsetzung der verschiedenen und oft rasch ändernden Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie, die Klärung von Fragen im Bereich von Arbeitsrecht und Gesundheitsvorsorge und die Sicherstellung der gottesdienstlichen «Grundversorgung» unter erschwerten Bedingungen sind nur einige Beispiele für die Aufgaben, die uns beschäftigt haben.

 

Mit grosser Freude und Dankbarkeit darf ich feststellen, dass die verantwortlichen Personen in der Landeskirche und in den Kirchgemeinden grossartige Arbeit geleistet haben. Der diakonische und der seelsorgerliche Auftrag stand bei allen Beteiligten stets im Vordergrund und trug wesentlich dazu bei, dass die Menschen in unseren beiden Kantonen auch unter den Corona bedingten Einschränkungen auf Hilfe und Beistand ihrer Kirche zählen konnten.

 

Unsere Kirchenverfassung

Die Arbeit am Textentwurf der neuen Kirchenverfassung konnte im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Eine kirchenrätliche Arbeitsgruppe mit Kirchenrat Thomas Gugger, Kirchenschreiberin Jacqueline Bruderer, MLaw Marco Seydel als Vertreter aus Appenzell Innerrhoden und PD Dr. Lorenz Engi als juristischen Berater hat unter der Leitung des Schreibenden in elf Sitzungen den Verfassungstext entworfen. Der Kirchenrat hat den Entwurf in zwei Lesungen behandelt und zur Vernehmlassung freigegeben. Die Synode wird den Text in zwei Lesungen behandeln und zuhanden der für Mai/Juni 2022 vorgesehenen Volkabstimmung verabschieden. Bei Annahme durch die Stimmberechtigten ist das Inkrafttreten der neuen Kirchenverfassung auf 1. Juli 2022 oder 1. Januar 2023 vorgesehen.

Koni Bruderer, Kirchenratspräsident

Finanzen

Ein «strategisches» Jahr

Verfassungsentwurf

Die Arbeit in der Arbeitsgruppe für die Ausarbeitung des Verfassungsentwurfs war einerseits spannend, andererseits zeitintensiv und hat interessante Diskussionen ergeben. Dank dieser intensiven Vorarbeit und der detaillierten Ausarbeitung der Synopse durch die Kirchenschreiberin lagen dem Kirchenrat für seine beiden Lesungen ausgearbeitete und gut vorbereitete Unterlagen vor.

 

Strategie des Kirchenrats

In den Diskussionen und Gesprächen im Kirchenrat stellen sich immer wieder Fragen rund um die Aufgaben und die Aufgabenbewältigung durch die Organe unserer Landeskirche. Dieser Themenkreis ist nicht nur im Zusammenhang mit der Verfassungsrevision virulent geworden, sondern beschäftigt den Kirchenrat immer wieder. Der Kirchenrat hat einen Strategieprozess angestossen. Ende 2020 hat er sich ein erstes Mal damit auseinandergesetzt. Diese Arbeit wird im neuen Jahr fortgesetzt.

 

Finanzen

Wie dem Finanzbericht zu entnehmen ist, schliesst die Jahresrechnung der Landeskirche wesentlich besser ab als geplant. Die Einschränkungen, ausgelöst durch die Coronapandemie, haben zu wesentlich tieferen Ausgaben geführt. Dieser Trend hatte sich schon in der zweiten Jahreshälfte abgezeichnet und liess den Finanzverantwortlichen ruhig schlafen.

 

Die steten Wechsel bei den Kassierämtern und den GPK-Mitgliedern der Kirchgemeinden lassen immer wieder verschiedene Fragen auftauchen. Ein regelmässiger persönlicher Austausch unter den Kassierinnen und Kassieren der Kirchgemeinden und dem Finanzverantwortlichen der Landeskirche ist unabdingbar. Mit Blick auf die bevorstehende Überarbeitung von Finanzausgleich und Finanzordnung ist eine gute Zusammenarbeit noch wichtiger.

Thomas Gugger, Kirchenrat

Seelsorge

Neue Wege finden

Evangelisch-reformierte Einzel-, Paar- und Familienberatung

Nachdem die evangelisch-reformierte Landeskirche beider Appenzell, das evangelisch-reformierte Forum St.Gallen und die Kantonalkirche St.Gallen einen Vertrag für die Einzel-, Paar- und Familienberatung unterzeichnet haben, sind wir nun offiziell Mitglied der Trägerschaft der evangelisch-reformierten Einzel-, Paar und Familienberatung geworden. Aus den Kantonen AR/AI haben insgesamt 28 Personen die Beratungsstelle aufgesucht. Aufgeteilt in Einzelberatungen, aber auch Paar-, und zwei Familienberatungen. Bedingt durch die sehr engen Platzverhältnisse in der Perle St.Gallen hat die Trägerschaft einem Umzug der Beratungsstelle an die Engelgasse zugestimmt. Die neuen Räume sind sehr einladend und hell gestaltet, zentral und optimal mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Die Pensen unter dem Beratungsteam wurden ebenfalls neu aufgeteilt. Insgesamt stehen der Beratungsstelle 140 Stellenprozente zur Verfügung. Andrea Imper arbeitet in einem 60% Pensum, Achim Menges 80%. Die geplante Feier zum 75-jährigen Jubiläum der 1935 gegründeten Beratungsstelle musste kurzfristig abgesagt werden.

 

Kontaktgruppe Persönlichkeitsschutz

Bei der Kontaktgruppe für Persönlichkeitsschutz, die von der Kantonalkirche St.Gallen geführt wird und an der auch unsere Landeskirche partizipiert, hat der appenzellische Vertreter Walter Feurer im Frühling 2021 seine Arbeit beendet. Als appenzellische Vertretung in die Kontaktgruppe Persönlichkeitsschutz wurde Barbara Grob, Fachpsychologin für Psychotherapie FSP gewählt. Sie führt seit vielen Jahren eine eigene Praxis in Herisau.

 

Seelsorge

Corona hat die Seelsorge nicht nur inhaltlich geprägt. Es mussten auch Wege gefunden werden, um den Kontakt zu den Menschen aufrechtzuerhalten. Während der ersten Welle waren die Akutspitäler nur wenig besetzt und Corona-Fälle wurden vor allem im Spital Herisau behandelt. Die aufsuchende Seelsorge, wie wir sie uns gewohnt waren, musste der Seelsorge auf Verlangen mit Social Distancing und in Schutzbekleidung weichen. Erfreulich war, dass unsere Spitalseelsorgerin und unser Spitalseelsorger immer als für die Gesundung der Patienten wichtige Teammitglieder angesehen wurden und der Zugang zu den Spitälern jederzeit möglich war.

 

In der Strafanstalt Gmünden und im Betreuungs-Zentrum Heiden waren während einiger Wochen keine physischen Besuche erlaubt. Peter Solenthaler war aber jederzeit telefonisch oder über elektronische Medien erreichbar. Schnell konnte er erreichen, dass die Insassen diesen Zugang nach Absprache kostenfrei nutzen durften. Im Betreuungs-Zentrum Heiden überbrückte Hajes Wagner diese Zeit einerseits ebenfalls mit telefonischer Seelsorge und, wo dies nicht möglich war, mit Karten, Grussworten, geschriebenen Andachten oder dem Versand von Gebeten.

 

Die jährlich stattfindenden offiziellen Kontakte zwischen dem Kirchenrat, dem Zentralrat des Verbandes römisch-katholischer Kirchgemeinden Appenzell Ausserrhoden, dem Vorstand der römisch-katholischen Kirchgemeinden Appenzell Innerrhoden und den Verantwortlichen in den Institutionen fanden pandemiebedingt erst im Frühherbst statt, teilweise sogar im Freien. Im Oktober erwischte dann die zweite Corona-Welle die Schweiz und so wurde es nötig, Corona-Patienten auch im Spital Heiden zu betreuen und Ursula Lee-Weigel wurde oft auch zu diesen Hospitalisierten gerufen. All unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger blieben, Gott sei Dank, von Ansteckungen bei der Arbeit verschont.

 

Im Psychiatrischen Zentrum AR in Herisau war der Bewegungsradius der Patienten über viele Monate auf das Areal beschränkt. Die von Michael Seitz begleiteten, regelmässig stattfindenden Baumwanderungen waren da eine willkommene Abwechslung. Nicht zuletzt erledigte das Seelsorgeteam auch kleine Besorgungen oder begleitete Patienten bei morgendlichen Spaziergängen.

Regula Ammann, Kirchenrätin

 

 

 

Kommunikation

Neuerungen stehen an

Der für 2020 vorgesehene Relaunch des Internetauftritts wurde nicht an die Hand genommen. Dies zu Gunsten einer ganz neuen, technisch den heutigen Anforderungen Rechnung tragenden Website, die 2021 aufgeschaltet werden wird. Den Auftrag dazu hat der Kirchenrat, nach Genehmigung des Voranschlags durch die Synode, noch 2020 erteilt.

 

Alle Medienmitteilungen des Kirchenrates wurden von den Medien vollumfänglich übernommen. Gesellschaftspolitische und kirchliche Themen hatten vor allem im ersten Lockdown in den Zeitungen und auch auf elektronischen Medien einen hohen Stellenwert, wohl auch wegen fehlenden Sport- und Kulturanlässen.

 

Heinz Mauch, Redaktor Magnet erreichte im Juli 2020 das offizielle Pensionsalter. Der Kirchenrat bewilligte die Weiterführung des Arbeitsverhältnisses für ein Jahr, also bis Juli 2021. Die Redaktionskommission Kirchenblatt wird die Nachfolge regeln. Der Kirchenrat ist für die Anstellung zuständig.

 

Die Kommunikationsverantwortlichen der Landeskirchen trafen sich auf Einladung der EKS im Sommerhalbjahr physisch und im Winterhalbjahr virtuell. Für einmal ging es vor allem um Themen in den Westschweizer Kirchen, die sich teilweise über Mitgliederbeiträge und Spenden finanzieren müssen, weil die Kirchensteuer in einigen Westschweizer Kantonen und im Tessin keine Tradition hat.

Regula Ammann, Kirchenrätin

Bildung

Alles anders

Ergänzung im Reglement Kirchlicher Unterricht 4.10

Seit Jahren gelten ungeschriebene Kriterien für die Zulassung der Religionslehrkräfte. Es sind seit Jahren dieselben, die auch die St.Galler Landeskirche anwendet – sie wurden aber eben nicht schriftlich notiert.

In der Verfassung und dem Reglement Kirchlicher Unterricht 4.10 wird zwar festgehalten, dass der Kirchenrat für die Zulassungskriterien zuständig ist. Und in Art. 7 der Verordnung 4.20 werden wenige Kriterien zur Zulassung beschrieben. Mittlerweile sind diese Kriterien aber zu ungenau. Deshalb hat der Kirchenrat beschlossen, die momentan gültigen Kriterien zur Zulassung von Religionslehrkräften in einer Ergänzung des Reglements Kirchlicher Unterricht 4.10 durch die Synode bestätigen zu lassen. Die Synode hat an der Herbst Synode dem Antrag des Kirchenrates mit grosser Mehrheit zugestimmt.

 

Ökumenische Arbeitsgruppe Religionsunterricht AR

Die Zusammenarbeit auf kantonaler Ebene hat sich bewährt. Gemeinsame Themen werden der Arbeitsgruppe nicht fehlen, das hat das Jahr 2020 gezeigt.

Im Sommer hat eine ökumenische Spurgruppe Lehrplan Religionsunterricht ihre Arbeit aufgenommen. Zusammen mit einer erweiterten Arbeitsgruppe werden sie den ökumenischen St.Galler Lehrplan, der sich am Lehrplan 21 ausrichtet, auf die Verhältnisse der Appenzeller Landeskirchen anpassen. Mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 soll der angepasste Lehrplan Religionsunterricht in den Kirchgemeinden und Pfarreien eingeführt werden.

 

Neue Wege gehen im Religionspädagogischen Institut

Das Entwickeln einer landeskirchenübergreifenden religionspädagogischen Ausbildung ist nicht so einfach wie anfangs gedacht. Alle beteiligten Landeskirchen (SG/ARAI, GR und TG) sind aber überzeugt, dass dies eine gute Lösung ist, um Kosten und Ressourcen zu sparen. In den nächsten Jahren soll diese Zusammenarbeit intensiviert werden.

 

Der Ausbildungskurs für das Unterrichten auf der Primarstufe und Oberstufe mit Beginn im Schuljahr 2020/2021 hatte allerdings zu wenig Anmeldungen, um sinnvoll durchgeführt werden zu können und wurde abgesagt.

 

Das Treffen der Kirchenvorsteherschafts-Verantwortlichen im Bereich Bildung

Im Herbst fand das alljährliche Treffen der KiVo-Verantwortlichen mit dem Ressort Bildung statt. Das Thema der fehlenden Lehrkräfte im Bereich Religionsunterricht ist immer noch aktuell. Mittlerweile jedoch findet ein Bewusstseinswandel statt: Die Zusammenarbeit in der Suche nach neuen Lehrkräften ist von den Kirchgemeinden neu entdeckt worden.

 

Virus

Das Coronavirus hat auch im Bereich Religionsunterricht die Gewohnheiten durcheinandergewirbelt. Im Lockdown im Frühjahr wurde zusammen mit dem Schulunterricht der gesamte Religionsunterricht ausgesetzt. Es mussten Mittel und Wege gesucht werden, die Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern aufrecht zu erhalten.

 

Die Veranstaltungen in dieser Zeit wurden abgesagt oder verschoben. Sitzungen wurden, wenn nötig, virtuell durchgeführt. Es war eine spannende Zeit: Vieles musste überdacht werden, anderes wurde als überflüssig eingestuft, und wieder anderes wurde schmerzlich vermisst. So hat dieses Virus wie ein Brennglas uns auf einzelne Punkte aufmerksam gemacht. Vielleicht kann im nächsten Jahresbericht von diesen Brennpunkten berichtet werden.

Regula Gamp, Kirchenrätin

Diakonie

Gemeinsam Sorge tragen und füreinander da sein

«Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windmühlen.»

Chinesisches Sprichwort

 

Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Die unerwartete Lage der Pandemie zeigte uns erneut den hohen Stellenwert von Diakonie auf. Die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung, zwischen den Kirchen- und Gemeindegliedern liess aufgrund der aussergewöhnlichen Situation neue Gruppen entstehen. Auf der Suche nach kreativen Lösungen entdeckten viele Kirchgemeinden neue Felder, die sich beackern liessen. Aus der Not entstanden neue Gemeinschaften, Menschen schlossen sich zusammen, Nachbarn, die vorher nebeneinander gelebt hatten, halfen sich gegenseitig. Diakonie gewann eine neue Bedeutung.

 

Projektstelle Diakonie-Netz-Appenzell, Leitung und Diakoniekommission

Mit dem neuen Jahr 2020 trat der Leiter der Projektstelle Diakonie-Netz-Appenzell, Heinz Mauch-Züger seine Stelle an. Gleichzeitig nehmen die vom Kirchenrat eingesetzten Mitglieder Verena Hubmann, Pfarrerin in Teufen; Katharina Knöpfel, KiVo Herisau; Max Eugster, Asylkoordinator, Herisau ihre Tätigkeit auf. Claudia Rufer, Sozialdiakonin in Speicher legte wegen eines Stellenwechsels im Herbst ihr Amt nieder. Neu wurden Sozialdiakon Armin Elser, Gais und Salome Hengartner, Theologiestudentin aus Speicher in die Kommission gewählt. Wir danken Claudia Rufer für ihr engagiertes Wirken in der Diakoniekommission; den beiden neuen Mitgliedern wünschen wir einen guten Start.

Die Diakoniekommission gestaltete die Sitzungen mit engagiertem und kreativem Einsatz. In einer rege benutzten gemeinsamen WhatsApp Gruppe teilen wir Ideen, Gedanken und diakonische Erfahrungen.

Die Schweizerische Stiftung Fondia erhielt im Herbst unseren Zwischenbericht; wie geplant leistete sie die finanzielle Unterstützung für dieses Projekt in einem Umfang von CHF 50’000.-.

 

Austausch mit den Kirchgemeinden

Im Zentrum der Kirchgemeindebesuche durch unseren Projektleiter stehen nicht nur die Bestandesaufnahme der diakonischen Angebote, sondern auch die Tätigkeiten der Kirchgemeinden und ihre Wünsche für die Erweiterung des bestehenden Angebotes. Die Wahl einer Vertretung aus jeder Kirchgemeinde ist für den Aufbau eines kantonalen Netzwerkes von grosser Bedeutung, die Suche nach einem Leitsatz und die Frage des Diakoniefrankens werden gemeinsam diskutiert.

 

Basis Ziele

Unser Ziel ist der landeskirchliche diakonische Austausch einer übergemeindlichen Kommunikation, die Kooperation und die Koordination eines über den Kanton gespannten Diakonie-Netzes-Appenzell.

–      Diakonie-Netz mit Ansprechpersonen aus jeder Kirchgemeinde;

–      Erstellung einer Web-Plattform;

–      Regionale diakonische Pionierprojekte;

–      Unterstützung der Freiwilligenarbeit und ihre Weiterbildung.

 

Pandemie und ihre Auswirkungen

Die Coronapandemie wirkte sich auf die Umsetzung des Diakonieprojektes aus, sie veränderte die gewohnte und geplante Arbeitstätigkeit grundlegend. Die von Heinz Mauch und der Diakoniekommission organisierten Termine mussten zum grössten Teil verschoben werden.

Innerhalb einer kurzen Zeitspanne entwickelten Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone gemeinsame Konzepte der Hilfeleistungen für Bedürftige aller Schichten. Neue Arbeitsmethoden wurden gesucht, neue Arbeitsfelder wurden aufgebaut. Die Sozialdiakoninnen, Sozialdiakone, Pfarrerinnen, Pfarrer und weitere Mitarbeitende oder freiwillig Engagierte waren überdurchschnittlich gefordert. Sie wurden für Hilfeleistungen aller Art beansprucht, wie der intensive Gesprächsaustausch innerhalb der Diakoniekommission offenlegte.

Der Projektleiter konnte seine Arbeit zu Beginn des Jahres 2020 zwar voll aufnehmen, das Projekt geriet aber wegen des Lockdowns im März ins Stocken. Das zur Verfügung stehende Pensum konnte nicht mehr ausgeschöpft werden. Der Projektleiter hat deshalb dankeswerterweise vorgeschlagen, drei Monate über die vorgesehene Dauer des Projektes hinaus zu arbeiten.

 

Jahrestreffen der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone

Am 25. März hätte das Jahrestreffen der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone stattfinden sollen. Es musste leider wegen Covid-19 verschoben werden. Gerne begrüssen wir Sozialdiakonin Brigitte Heule, Teufen und Sozialdiakon Armin Elser, Gais in unserer Landeskirche und in unserem Kreis. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.

 

Ökumenische Konferenz für Asyl- und Flüchtlingsfragen

Am Dienstag, 28. April 2020 fand die Sitzung der ökumenischen Kommission für Asyl- und Flüchtlingsfragen, ÖKoAF in St.Gallen statt. Diese Konferenz tagt zweimal jährlich. Sie steht unter dem Vorsitz von Heinz Fäh, Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen und Franz Kreissl, Bischöfliches Ordinariat, St.Gallen. Die Einladung erfolgte durch Gregor Weber, Beauftragter für Migration der Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen.

Wichtige Information der Sitzung: Die Juristinnen und Juristen der HEKS-Rechtsberatungsstelle geben ab 1. Mai 2020 rechtliche Beratung bei arbeitsrechtlichen Fragen und Problemen. Das Angebot richtet sich an sozial benachteiligte Menschen.

 

Kontinentalversammlung Europa Mission 21

Am 21. September 2020 fand die ganztägige Kontinentalversammlung Europa von Mission 21 in der Dreifaltigkeitskirche in Bern statt. Nach dem geschäftlichen Teil am Vormittag lud der Vorstand zum Referat von Dr. Marc Bundi, Zürich zum Thema «Hilfe für bedrängte Christinnen und Christen» ein.

Salome Hengartner, Speicher nahm im Auftrag der Landeskirche als Jungdelegierte an der Kontinentalversammlung teil. Sie ist Jugendbotschafterin des Jugendbotschaftsprogramms der Mission 21 und Studentin an der Theologischen Fakultät.

 

Das Jahr 2020 war im eigentlichen Sinn des Wortes ein diakonisches Jahr. Es zeigte die Bedeutung unserer diakonischen Arbeit auf und machte uns bewusst, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind. Gemeinsam sind wir stark. Ich danke allen, die sich in diesem Sinne engagiert haben.

Iris Bruderer-Oswald, Kirchenrätin

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