Redaktionskommission Kirchenblatt

Dieses Jahr hat unsere Redaktion Zuwachs bekommen in der Person von Anna Schindler aus Herisau. Die schreibgewohnte Künstlerin, Autorin und Schauspielerin bringt neue Sichtweisen in unser Redaktionsteam ein. Frische Perspektiven tun uns gut, damit wir uns als Redaktionsteam nicht ausschliesslich in gewohnten Pfaden bewegen.

 

Dass wir mit unserer Themenwahl innovativ und mutig sind, hat unsere Januarnummer bewiesen mit dem Thema «Stille Örtchen». Auf diese Nummer gab es ein breites und polares Echo. An der ökumenischen Sitzung der NOS-Medien (nordostschweizerische Medien) wurden wir sogar um diese mutige Themenwahl benieden. Zu dieser Sitzung haben dieses Jahr wir Appenzeller eingeladen. Wir trafen uns in Herisau zu einem gemeinsamen Mittagessen und danach zu einem fundierten Austausch. Der Brauch will es, dass die gastgebende Zeitschrift jeweils ein professionelles Echo aus dem Mund der anderen Redaktionen bekommt. O-Ton: «Bei euch hat es Perlen, die noch ein wenig geschliffen werden könnten.»

 

Den Puls der Leserschaft trafen wir auch mit unserer Novembernummer zum Thema «Traumwelt Demenz». Aussergewöhnlich viele Hefte wurden nachbestellt. Die gemeinsame Nummer der Kirchenboten im September widmete sich dem Thema «Stadt-Land». Als ländlich geprägter Kanton waren unsere Beiträge vor allen Dingen von Eigenerfahrungen bestimmt. Kantonalkirchlich griffen wir mit der Mainummer «Turmgeschichten» das Appenzeller Reformationsjubiläum auf und gaben den lokalen Turmfesten damit eine Einbettung. Politisch Lokales war in unserer Hosenlupf-Nummer zu finden, im August mit dem Aufnehmen des kantonalen Schwingfestes. Eher auf weltpolitischen und interreligiösen Pfaden bewegten wir uns mit der Februarnummer zum Thema «Frieden üben», ein leider bleibend traurig aktuelles Thema.

Dass wir Themennummern gestalten, macht uns ziemlich einzigartig. Der interkantonale Kirchenbote ist davon abgekommen. Der St.Galler Kirchenbote hat auch Themennummern, insgesamt aber weniger Seiten.

 

Im Jahr 2024 gönnten wir uns als Redaktionsteam wieder einen Fortbildungstag. Dieser führte uns dieses Jahr nach Ennenda in das dortige Anna Göldi Museum mit einer interessanten Führung. Constanze Broelemann, Kommunikationsbeauftragte der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden, zeigte uns anschliessend digitale Kommunikationsmöglichkeiten auf und machte uns vertraut mit Chancen und Grenzen digitaler Kommunikation.

Die digitale Plattform hat sich mittlerweile etabliert und die Kinderkrankheiten derselben haben sich weitgehend ausgewachsen. Als kleine Kantonalkirche können wir überproportional davon profitieren.

 

Dieses Jahr haben wir auch evaluiert, ob wir allenfalls die Druckerei wechseln sollen. Wegleitend für die Frage waren sowohl finanzielle als auch ökologische Aspekte. Schliesslich haben wir uns bei gleichauf liegenden Offerten dazu entschlossen, bei der Appenzeller Druckerei zu bleiben. Denn ein Wechsel bedeutet auch einen grossen Arbeitseffort und Umstellungszeit. Das neue Layout erlaubt es uns, das Agendatool mit weniger Seiten zu veröffentlichen. Dadurch wurden nicht nur die Hefte schlanker, sondern es gelang uns auch, Geld zu sparen.

 

Neben unserem kreativen und tollen Redaktionsteam und den genialen Illustrationen von Jonathan Németh gebührt ein grosser Dank Karin Steffen, welche in ihren 25 Prozent für den Magnet Ausserordentliches leistet.

 

Annette Spitzenberg, Präsidentin

Projektkommission

Reformationsjubiläum im Appenzellerland

 

Die Arbeit der Projektkommission (PK) stand ganz im Zeichen des Appenzeller Reformationsjubiläums 1524 – 2024. Was mit ersten Gedanken und Projektskizzen im Jahr 2021 begonnen hatte, konnte nun erfolgreich umgesetzt werden. Wir dürfen auf ein gelungenes Jubiläumsjahr mit grossem Medienecho zurückschauen. Es erschienen mehrere ganzseitige Artikel in der Appenzeller Zeitung und das Regionaljournal Ostschweiz von SRF brachte einen Beitrag. Auch der Appenzeller Volksfreund berichtete über mehrere Anlässe und im Appenzeller Magazin sowie auf der Medienplattform ref.ch wurde über das Jubiläum berichtet.

Das Jubiläum bestand aus drei Teilprojekten: Den dezentralen Turmbespielungen, dem Kirchenfest in Speicher und der Publikation der Jubiläumsschrift «Wortschatz. Appenzeller Kircheninschriften neu gelesen».

 

Die Turmbespielungen

Ausser einer Kirchgemeinde machten alle mit und liessen sich ganz vielfältige Aktionen rund um ihre Kirchtürme einfallen. Die an unterschiedlichen Daten durchgeführten Anlässe setzten viel Kreativität und Motivation frei. So baute etwa die Kirchgemeinde Heiden mit verschiedenen Akteuren eine Kügelibahn durch den ganzen Kirchturm; in Reute trat eine Turmfrau auf; in Stein nähten mehrere Frauen eine grosse Festfahne, die am Kirchturm hochgezogen wurde; in Trogen nahmen verschiedene Musiker:innen den Ton von je einer der sechs Glocken auf und schlossen daran verschiedene Melodien und Improvisationen an; in Schönengrund konnte man sich von der Kirchturmspitze abseilen – um nur ein paar Beispiele herauszugreifen. Von Seiten der Projektkommission oblag Hajes Wagner die Teilprojektleitung für die Turmevents. Allen ein grosses Dankeschön für ihren Einsatz!

 

Kirchenfest in Speicher

Am 24. August ging im Buchensaal in Speicher ein grosses Kirchenfest unter dem Titel «Zu Tisch. Reformation geht durch den Magen» über die Bühne. Im Zentrum stand ein feines Dreigang-Menü, professionell zubereitet von Ralph Frischknecht, dem Betreiber und Koch der Gastrobetriebe Sternen in Bühler und bSonderig in Stein. Zwischen den Gängen gab es je eine Tischrede von Ralph Kunz, Theologieprofessor in Zürich (Essen aus theologischer Perspektive), von Manuela Spirig von der RestEssbar St.Gallen (Umgang mit Lebensmitteln) und von Ralph Frischknecht (Sicht eines Gastgebers). Ausserdem flocht Peter Solenthaler die Elemente des Abendmahls mit ein. Daneben bot der Anlass viele weitere Attraktionen: Eine Pop-Up-Fotoinstallation der Kirche des Kantons St.Gallen zum Abendmahl von Leonardo da Vinci, der Mittelländer Jugendchor unter der Leitung von Hiroko Haag, der extrAcapella Chor Gais, ein Poetry Slam-Wettbewerb von Pfarrpersonen unserer Landeskirche, ein breites Kinderprogramm mit Hüpfburg, Pizzabacken, Märchenstunde und vieles mehr. Aus jeder Kirchgemeinde kamen kleinere oder grössere Delegationen, was wir uns erhofft hatten. Die Leitung dieses Teilprojektes oblag Sigrun Holz, Peter Solenthaler und mir. Wir hatten uns zu sieben Vorbereitungssitzungen getroffen. Dieses Teilprojekt hatte sich seit 2021 am meisten verändert und die Planungsuntergruppe war anfänglich anders zusammengesetzt. Die Verknüpfung bzw. Angliederung des Anlasses an das jährlich stattfindende Kirchenfest in Speicher brachte schliesslich den Durchbruch.

 

Jubiläumsschrift Wortschatz

Die Leitung dieses Teilprojektes lag in meinen Händen. Die Arbeiten umfassten die Konzeptentwicklung, die Gewinnung von Autor:innen, das Sponsoring (mit grosser Unterstützung durch die Geschäftsstelle), die Zusammenarbeit mit dem Appenzeller Verlag, die Korrespondenz mit den Autor:innen, die Erstellung der Rahmentexte (Einleitung, Kapiteleinführungen, Infos zu den Kirchenbauten), Auswahl der Fotosujets (Fotos: Marcel Steiner), die Vorbereitung der Buchvernissage mit Susanne Schewe und Jürg Surber vom chorwald, die Organisation des Apéros in der Krone, Trogen, und schliesslich die Pressearbeit. All dies erfolgte in Freiwilligenarbeit.

Gerne möchte ich zwei Rückmeldungen von beteiligten Autor:innen zitieren: Prof. Dr. Johannes Lähnemann: «Mit dem Buch über die Appenzeller Kircheninschriften aus Anlass von 500 Jahren Reformation im Appenzellerland haben Sie mir eine grosse Freude gemacht. Welch ein reicher Blumenstrauss an Worten, die Leitbilder für die Kirchen in Ihrer Region geworden sind, und welche Vielfalt an Auslegungen und geistlichen Erfahrungen kommen zur Sprache!». Prof. Dr. Peter Opitz: «Beeindruckend und vielfach inspirierend!». Antje Sabine Nägeli: «Wie viele wertvolle Gedanken kommen da zum Tragen, die mir nahe sind und fernere». Peter Witschi, Alt-Staatsarchivar von Appenzell Ausserrhoden: «Ich habe gestaunt über die Vielfalt der in Wortschatz enthaltenen Beiträge, darunter auch von prominenten Verfasserinnen und Autoren». Dr. hc. Judith Wipfler von SRF: «Ich gratuliere Euch zu diesem schönen Buch – Ihr habt ja wirklich ganz tolle Männer und Frauen dafür gewinnen können». Dank dem im Sommer von der Synode genehmigten Nachtragskredit aus dem Bibelfonds und den Sponsoringbeiträgen von Stiftungen konnten wir sämtliche Kosten decken und das Budget einhalten.

 

An den vier regulären Sitzungen, zu denen wir Kommissionsmitglieder uns getroffen hatten (das sind Regula Gampp, Hajes Wagner und Irina Bossart), führten wir auch thematische Diskussionen im Sinne unseres Reglements. Wir befassten uns mit der «Langen Nacht der Kirchen», mit der heutigen Kasualkultur, mit der Situation der Kirche in einem zunehmend säkularen Umfeld (Hat das Christentum ausgedient?) und über mögliche Austausch- bzw. Thinktank-Plattformen innerhalb der Landeskirche, wo Kirchenratsmitglieder, Pfarrpersonen, Vertreter:innen der Präsidienkonferenz, Mitglieder des Diakonienetzwerkes und von anderen Gruppierungen miteinander über aktuelle Kirchenthemen ins Gespräch kommen könnten.

 

Irina Bossart, Präsidentin

Abrechnung Reformationsjubiläum (PDF)

 

Rekurskommission

  1. Wiederum behandelte die Rekurskommission im Jahr 2024 keinen Fall und es war auch am Jahresende kein Fall pendent.
  2. Die Rekurskommission traf sich zu einem informellen Mittagstreffen am 7. März 2024 in St.Gallen.

 

Heinz Naef, Präsident

Ombudsstelle

 

Die Ombudsstelle hatte im Berichtsjahr mehrere Fälle zu bearbeiten. Es ging dabei um Personal- und Verfahrensrecht sowie Behördenarbeit. Daneben sind wie üblich verschiedene telefonische Fragen eingegangen. Allgemein sind die Frequenzen wieder steigend.

 

Dr. Peter Sutter

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