Pfarrkonvent

Alles wie gewohnt

Das Jahr startete mit dem Pfarrkonvent am 24. Januar in Herisau – live und mit mehreren Gästen. Scotty Williams stellte die All Souls Protestant Church vor, eine englisch-sprachige Gemeinde in St.Gallen, in der er mit einer 50%-Stelle als Pfarrer angestellt ist. Holger Brenneisen, Leiter des Religionspädagogischen Instituts in St. Gallen, informierte über die neue interkantonale Ausbildung zur Fachlehrperson Religion für Primarschule oder Oberstufe und verteilte eine Zusammenstellung aktueller Lehrmittel.

Ausserdem diskutierte die Pfarrerschaft über die Frage, ob Gott in die Präambel der neuen Verfassung des Kantons «gehört» sowie über die Stellung des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen – angesichts der Fülle an verschiedenen Unterrichtsmodellen in den Kirchgemeinden eine durchaus brisante Fragestellung.

Als neues Mitglied des Konventes konnte Johanna Spittler, Pfarrerin in Herisau begrüsst werden.

 

Nichts mehr wie gewohnt

Und dann verhängte der Bundesrat am 13. März den ersten Lockdown – das gewohnte kirchliche Leben wurde, wie weite Teile des öffentlichen Lebens, eingestellt. Was tun? Wie den Menschen nahe bleiben?

 

Aber viel Neues

Auf Initiative des Vorstandes bildeten interessierte Pfarrpersonen eine CoronARAI genannte WhatsApp-Gruppe, in der Ideen und Material ausgetauscht wurden. Jede Woche schrieb jemand anderes ein «geistliches Wort», das auf der Webseite der Landeskirche abgerufen werden konnte. Sie wurden zu einem kleinen Büchlein zusammengefasst. Neu sind Links der online-Gottesdienste verschiedener Kirchgemeinden auf der Webseite der Landeskirche zusammengestellt. Und im Dezember konnte, in schöner ökumenischer Verbundenheit, jeden Tag ein «Lichtblick» in der Appenzeller Zeitung veröffentlicht werden, der die Leserinnen und Leser durch den Advent begleitete.

 

Sitzungen und Konvente wurden ab sofort digital abgehalten. Ein schöner Nebeneffekt: Die Teilnehmerzahl nahm deutlich zu. Anderes musste abgesagt werden, wie z. Bsp. die geplante Weiterbildung des Pfarrkonventes, in der es um neue Kasualien gehen sollte.

 

Am Prosynodalkonvent im Juni stellte sich Werner Murer, der neue Mittelschulseelsorger an der Kantonsschule Trogen vor. Martin Peier, Pfarrer und seit vielen Jahren für das Fernsehen und in sozialen Medien tätig, referierte über «Trends und Aussichten der öffentlichen Kirche nach Corona». Sollen die Kirchen wieder in die gewohnte analoge Welt zurückkehren oder in der digitalen Welt präsent sein? Natürlich beides! Deshalb formulierte der Pfarrkonvent Anträge an den Kirchenrat, die Präsenz in den sozialen Medien zu stärken. Der Kirchenrat erklärte sich aber nicht für zuständig und verwies an die Synode. An der Herbst Synode konnten die Anträge dann in Form einer Interpellation in das Gespräch eingebracht werden.

 

Eine weitere Interpellation des Pfarrkonventes fragte nach ersten Ergebnissen in der Arbeit der Diakoniestelle.

 

Und schliesslich wurde Hajes Wagner, Pfarrer in Heiden, neben Irina Bossart zu einer weiteren Vertretung des Pfarrkonventes in die Projektkommission der Landeskirche gewählt.

 

Auch in dieses besondere Jahr passt das Konzept «Letzte Hilfe», das Helen Trautvetter, Seelsorgerin am Lighthouse Zürich am Konvent im November vorstellte – eine Einführung in das Thema Sterben und Sterbebegleitung für Interessierte.

Pfarrerin Sigrun Holz, Präsidentin

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